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9783895005008

Herausgeber: Kopp, Horst

Länderkunde Jemen

2005
17,0 x 24,0 cm, 232 S., 1 Karten, 100 farb. Abb., 50 s/w Abb., mit einer Landkarte, Gebunden
29,90 €

ISBN: 9783895005008
Vorwort
Inhaltsverzeichnis

Kurze Beschreibung

Im Süden der Arabischen Halbinsel gelegen rückt der Jemen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit und gewinnt als Reiseland immer weiter an Bedeutung.
Dieser erste Band der Reihe „Länderkunde“ liefert Hintergrundwissen zu einem Land, das sich dem Reisenden nicht leicht erschließt. Die Informationen gehen dabei weit über das von gängigen Reiseführern Angebotene hinaus und sind so auch eine erste Quelle für Wissenschaftler oder Studenten, die sich mit der Region befassen.
Nach einem Überblick über die geographischen Grundlagen mit Lage, Grenzen und Größe des Landes, über Naturräume, Klima, Flora und Fauna und Landschaften folgt ein Überblick über die Bevölkerung. Weit bedeutender als die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gruppe − neben den Sunniten gibt es eine große ismailitische Gemeinde −, ist im Jemen die Stammeszugehörigkeit das wichtigste Identitätskriterium. Die Stämme leben in klar abgegrenzten Gebieten, deren Namen, meist nach einem Ahnherren gewählt, auch die Stammesbezeichnung bildet. Innerhalb der Stämme gibt es ein eigenes Rechtssystem, das zusammen mit dem staatlichen und dem religiös-islamischen Recht das jemenitische Rechtssystem ausmacht. Weitere Abschnitte befassen sich mit Migration − viele Jemeniten sind als Arbeitsmigranten in den Golfstaaten tätig −, mit der Rolle der Frau und der Entwicklung der Städte.
Der Beitrag zu Wirtschaft und Landesentwicklung beschreibt anschaulich die gegenwärtigen Anstrengungen des Landes, die knappen Ressourcen sinnvoll einzusetzen, die Industrialisierung voranzutreiben, die Infrastruktur auszubauen und die Wasserversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Handel und Tourismus sind weitere immer wichtiger werdende Wirtschaftsfaktoren.
Kapitel zur Geschichte, Politik und Kultur ergänzen den Band, der mit zahlreichen Bildern und einer Karte zum Lesen einlädt.

Rezensionen

„Die Publikation dieses Buchs ist denn auch eine echte Bereicherung. Denn trotz der Menge an deutschsprachigen Titeln (...) gab es bislang nur ein einziges länderkundliches Werk (...). Das Buch von Kopp füllt somit eine wichtige Lücke in der Literatur über den Jemen und stellt die Transformationen des Landes umfassend dar. Dank des klaren Aufbaus, der gut verständlichen Sprache und der reichen Illustration lässt die Gestaltung keine Wünsche offen. Kurz: die „Länderkunde Jemen“ ist sowohl formal wie inhaltlich der Begleiter für all jene, die sich für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Jemen interessieren.“

In: Geographica Helvetica. 62 (2007), Heft 1. S. 57-58.

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„Jemen: kompakt, verständlich, allseitig informierend!

(...) Wir wissen, dass alles, as H. Kopp schreibt, gründlich konzipiert, recherchiert und zu Papier gebracht wird, demzufolge „Hand und Fuß“ hat. Um es vorweg zu nehmen: Das ist auch bei diesem Titel der Fall!
(...) Wem die Ausführungen des Buches nicht genügen, kann anhand des Literaturverzeichnisses weitere Quellen erschließen und seine Jemenstudien fortsetzen!
Eine Bereicherung sind die vielen aussagekräftigen Fotos im Buch und die aktuelle Jemenkarte der DJG.
Zum Schluss sei gesagt: Auch wenn der Herausgeber im Vorwort von einem Wagnis schreibt, einen solchen Titel zu verfassen, für den Rez. war es en Zugewinn an Wissen über den Jemen. Das Wagnis ist geglückt und wird hoffentlich noch viele Leser finden!“

In: Jemen-Report. 37 (2006), Heft 2. S. 57-58.

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„Fazit: Die Illustration dieser Länderkunde ist vorzüglich und lässt keine Wünsche offen. Die notwendigen Kompromisse, die die Autoren mit dem Reichert-Verlag schließen mussten, haben sich gelohnt. Es bleibt zu hoffen, dass diese Länderkunde Jemen einen breiten Leserkreis von Fachleuten und Laien erreichen wird.“

In: Erdkunde. 60 (2006), Heft 2.

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„Die von Horst Kopp herausgegebene und zu großen Teilen auch verfasse Länderkunde des Jemen legt man allein deshalb nicht gleich aus der Hand, weil sie außerordentlich reich mit ebenso schönen wir aussagekräftigen Fotografien illustriert ist. Kenner der „Arabia Felix“ werden gern bestätigen, dass dieses Land im Südosten der Arabischen Halbinsel schon allein dadurch treffend und umfassend charakterisiert wird. Der interessierte Laie wird nach weiterführenden Erläuterungen fragen. Diese bekommt er in den entsprechenden Texten in reichem Maße von den gegenwärtig wohl besten deutschsprachigen Kennern des Landes geboten. Im ersten Kapitel werden die physisch-geographischen Grundlagen des Jemen nur sehr kurz behandelt, gleiches gilt für Skizzierung der Großlandschaften. Sehr viel ausführlicher sind in den Kapitel 2 (Mensch und Siedlung) und 3 (Wirtschaft und Landesentwicklung) die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse erläutert unter Betonung der mit dem außergewöhnlichen hohen Bevölkerungswachstum verbundenen aktuellen Probleme. Für die Darstellung der Geschichte (Kapitel 4 von Ueli Brunner), der politischen Entwicklung bis zur gegenwärtigen Situation (Kapitel 5 von Thomas Koszinowski) sowie einer für geographische Länderkunden keineswegs üblichen, aber gerade für den Jemen besonders willkommenen Abhandlung über die Kulturen der Antike und der islamischen Zeit (Kapitel 6 von Peter Wald) hat sich Horst Kopp die Mitarbeit ausgewiesener Experten gesichert. Einzelne für den südarabischen Raum immer wieder auch in den Medien genannte Stichworte (z.B. Königin von Saba, Lehmarchitektur, Entführungen, Qat) werden gesondert in Kästen erläutert. Ein Glossar sowie Orts-, Sach- und Personenregister erleichtern Verständnis und gezielte Suche, das Literaturverzeichnis bietet einen Überblick über weiterführende Literatur. Besonders zu begrüßen ist die beigefügte Übersichtskarte über den Jemen von der Deutsch-Jemenitischen Gesellschaft, mit ihren Stadt- und Umgebungsplänen eine unverzichtbare Hilfe für Touristen. Gerade bei Länderkunden, die stets formale und inhaltliche Kompromisse darstellen, bleiben immer Wünsche. Der den Naturwissenschaften näher stehende Rezensent könnte sich ein ausführliches Eingehen auf die im Buch mehrfach genannte Scharnierrolle Südarabiens zwischen Europa und Asien im Norden sowie Afrika im Sünder auch unter naturgeographischen Aspekten vorstellen. Hier bietet sich der klimatologische Bereich mit seiner diesbezüglich komplexen Verzahnung subtropischer und tropischer Klimate an oder die Berücksichtigung vegetationsgeographischer Aspekte, besonders die Betonung Südarabiens als wichtiger Wanderweg für floristische und faunistische Elemente zwischen Holarctis und Palaeotropis. In der Einleitung schreibt Horst Kopp über den „Mut zur Lücke“ und den „Spagat“ zwischen fachlicher Seriosität und simplifizierender Darstellung. Ersterer muß ihm zugestanden werden, letzterer ist ihm in beeindruckender Weise gelungen. Der Fachwissenschaftler wird sich bei Bedarf weiterführende Literatur suchen, dem interessierten Jemenreisenden kann man für seine Vorbereitung keine bessere Lektüre empfehlen.“

In: Die Erde. 3 (2006). S. 222.

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